Am Freitag haben wir gleich aus dem Nord-Ostsee-Kanal heraus die nächste Trainingseinheit bis in die Strander Bucht absolviert. Sicherheit bei Wenden und Spinnackermanövern bei Leichtwind würden wir auch bei der Regatta benötigen. Zudem hilft uns jede Segelstunde, die neue "Schlüssel" besser kennenzulernen. Bei der Steuermannsbesprechung am Abend stellt uns der Wettfahrtleiter wegen der vorhergesagten flauen Winde auf eine echte Langstreckenregatta ein, auch wenn sie nur 80 sm lang sein sollte.
Am Samstag um 09:15 gehen wir mit einem sauberen Spinnackerstart als vorletzte Startgruppe auf die Strecke nach Travemünde. Der erste Vergleich mit der "Broader View Hamburg" stimmt uns zuversichtlich. Der Wetterbericht trifft leider wie vorhergesagt ein, so dass wir uns übern Böen von 5 kn Wind schon freuen. Zumeist kreuzen wir vor dem Wind bei etwa einer Windstärke. Somit stehen wir zum Sonnenuntergang immer noch vor Fehmarn. (Wobei "stehen" sowohl nautisch, als auch wörtlich verstanden werden kann). Mit dem auf Ost drehenden Wind müssen wir den Spinnacker bergen. Trotz konzentriertem Steuern und Trimmen fehlt es uns unter Großsegel und Genua bei diesen Bedingungen an Segelfläche. Nach dem auch navigatorisch anspruchsvollem Passieren der Baustellen im Fehmarnbelt passieren wir um 04:04 die auf die kurze Bahn verkürzte Ziellinie bei Staberhuk. Für die 53 sm haben wir 18,8 Stunden benötigt, was einer Durchschnittsfahrt von 2,8 Knoten entspricht. Dennoch hatten wir zu jeder Zeit gute Stimmung an Bord, was sicher auch den durchweg sonnigen Tagen zu verdanken ist.
Auf dem Weg nach Travemünde erreichen wir bei etwas zunehmendem Wind auch mal 4 bis 5 Knoten Bootsgeschwindigkeit und machen um kurz vor 12 Uhr neben der "Walross 4" in Travemünde fest. Der Blick auf die Ergebnisliste lohnt sich für uns nicht, aber Bier und Bratwurst schmecken dennoch.
Grüße von Bord von Jasper, Andreas und Crew