Tiedruckgebiete wühlen die Irische See auf, Hafentage wären die Folge. Dem sind wir ausgewichen und segeln von Göteborg. Ursprünglich wollten wir Richtung Bergen, doch die genannten Tiefdruckgebiete würden unsere Rückreise mit 8 Bft gegenan beschwerlich gestalten.
So wählten wir den Kattegatt und segelten südlich Rund Fünen. Eine gute Entscheidung, da uns viele Sonnentage im September auf See begleiteten. Zunächst ging es mit einem kurzen Hüpfer nach Marstrand um Schiff und Crew einzustimmen. Von dort Richtung kleiner Belt bei frischen Winden aus Südsüdost. In der ersten Nacht meldete sich der Motor mit einer Überhitzung und wir trieben bei Flaute im Fahrweg vor Läsö. Nach Reparatur des Impellers und des Abgasschlauches setzten wir unsere Fahrt fort.
Vorbei an Anholt nahmen wir Kurs auf Middelfahrt, dem Nadelöhr zwischen Fünen und Jütland. Die Navigation um Bagö bei Nacht und ohne beleuchtete Tonnen war eine wunderbare Lehrstunde für die wachhabende Crew.
Auf dem kleinen Belt kam uns der Löwe im Regattafeld entgegen und eine kurze Kommunikation begleiteten die Crews durch die Nacht.
Am nächsten Tag kam von Lingby Radio eine Sturmwarnung für den Kattegat und Skagerrak. Wir waren davon nicht betroffen, bestätigte diese Meldung doch unsere Wahl des Seegebiets.
Mit achterlichen Winden ging es durch den großen Belt zurück nach Schweden. Aufgemuntert wurden wir per Funkspruch von einem Aufklärungsflugzeug der Nato, Ausschau nach ungewöhnlichen Schiffsbewegungen und Vorkommnissen zu halten und diese zu melden.
Nach der Durchfahrt unter der großen Belt Brücke nahm der Wind weiter ab und wir mussten unsere Reise nach Varberg bei Regen und unter Einsatz von Radar und Motor fortsetzen. Der einzige Regentag bislang auf der gesamten Reise.
Von Varberg ging es weiter Richtung Schären bei sonnigen Wetter und moderaten 4 BFt aus WSW. Der Wunsch des Skippers, im September in Sommerkleidung zu segeln ging in Erfüllung.
So erreichten wir Vrängö, einen kleinen Hafen vor den Toren Göteborgs. Alle Stege waren dicht an dicht belegt mit kleinen Yachten und wir fanden Platz im Päckchen neben einer Yacht. Die entspannte Hafenatmosphäre, gefüllt mit vielen Sitzbänken, duftenden Grills und einer Liveband im Hafenrestaurant erfasste die Crew umgehend, die den traumhaften Sonnenuntergang beim Ankerbier genoss.
Der kleine Hopser von Vrängö nach Donsö nutzen wir für Manövertraining, drehen auf engstem Raum, rückwärtsfahren und aufstoppen etc.
Uwe Bitomsky

Lieber Uwe, kleine Ergänzung: im kleinen Belt kam Euch nicht nur die Löwe, sondern auch die Schlüssel mit dem Regattafeld entgegen. Also alle drei Seekreuzer nachts innerhalb weniger Meilen unterwegs. Wir waren leider zu beschäftigt mit Spinnackersegeln, um Euch anzufunken. Euch noch eine gute Reise, Andreas und die Schlüssel-Crew