Es war nicht ganz einfach zu organisieren - aber dann (fast) ganz leicht durchzuführen. Mit Günther hatte ich einen perfekten Partner um die Schlüssel zurückzubringen. So ging es am Freitag bei feinstem Wetter ab Düsternbrook durch die Schleuse bis Rendsburg. Dann stieg Jochem noch dazu und nach einer ruhigen Nacht waren wir um 7h schon wieder in Fahrt. Die Schleuse Brunsbüttel war gerade bereit und hatte noch ein Plätzchen für uns. In Cuxhaven wurde dann noch Alex am Steg aufgepickt. Gut gerüstet für die Weiterfahrt mit der Tide die Elbe raus. Und ob der Wettervorhersagen ohne über Helgoland zu gehen direkt in die Weser. Direkt ist etwas ungenau. Ob des zum Schluss einsetzenden Gegenstroms und der Windrichtung (immer von da, wo man hin möchte), hat es etwas gedauert, bis wir mit auflaufendem Wasser in die Neue Weser eingelaufen sind. Ab dann ging es aber sehr schön und schnell. Seit Sonntag 4h liegt unsere Schlüssel also wieder bei Kamlade. Dank der Geschäftsstelle, Jan Kollert und der Jugend für die Unterstützung bei der Crewsuche. Und den dann shanghaiten Günther, Jochem und Alexs für das schöne Wochenende!
Blue Ribbon Cup, das sind zwei Mittelstrecken von rd. 150 und 120 sm von Kiel nach Aarhus und zurück. Gestartet wird am Mittwochabend in Kiel, und zurück geht es am Samstagvormittag von Aarhus. Vor allem die erste Etappe ist anspruchsvoll, wenn es nachts durch den kleinen Belt geht. Die SKWB hat mit der „Löwe“ und der „Schlüssel“ an der Regatta teilgenommen.
Vorbereitung in Kiel: Die Ruderblätter werden vom Bewuchs befreit
Mittwoch, 3.9.: Um 19:00 starten 32 Yachten vor dem Kieler Yacht Club in der Innenförde unter Spi und Gennacker bei 3 bis 4 Windstärken und bedecktem Himmel. Zum Abend und in Richtung kleiner Belt nimmt der Wind wie vorhergesagt auf 5 bis 6 Bft. zu, in Böen auch mehr. Unter Spi können wir einen direkteren Kurs segeln als die Yachten mit Gennacker, aber auch wir müssen ein paar saubere Halsen fahren. Im engen Fahrwasser vor Bagö ziehen um kurz vor 03:00 ein paar Drücker mit 6-7 durch, die unser ganzes Können fordern.
Das Durchsegeln des Snævringen bei Middelfart morgens um 04:30 ist ein seglerisches und navigatorisches Highlight. Mit „all hands on deck“ wird von Spi auf Genua auf Spi auf Gennacker gewechselt, alles mit Blick auf Strömung und Winddreher. Von der Konkurrenz können wir uns dabei absetzen. Dann geht es mit einem langen Bogen um Samsö nach Aarhus, wobei wir von Gennaker auf Spi auf Gennacker auf Genua auf Gennacker wechseln, bevor wir um 13:35 durchs Ziel gehen. Mit dem 5. Platz von 15 in ORC II sind wir sehr zufrieden.
In Aarhus empfängt uns das Team vom Kieler Yacht Club mit Hotdogs „satt“ und Einlaufbier. Am Freitag gibt es ein gemeinsames Frühstück und abends Grillbuffet mit Siegerehrung. Allein das Landprogramm ist schon die Reise wert, an dieser Stelle unser herzlicher Dank an Ecki von der Mosel und sein Team!
Vorbereitung in Aarhus: der Code Zero wird gecheckt
Das Wetter der Rückregatta durch den großen Belt ist dann Kontrastprogramm zur ersten Etappe: Überwiegend Leichtwind mit viel Kreuzen, bei herrlichem Spätsommerwetter und warmer Vollmondnacht. Solange wir Code Zero oder Gennacker segeln können, bleiben wir konkurrenzfähig. An der Kreuz fehlt es der Schlüssel aber an Segelfläche. Am Sonntag um 10:55 gehen wir bei Kiel Leuchtturm durchs Ziel und belegen den 11. Platz in ORC II.
Der Blue Ribbon Cup mit 2 Nachtregatten in anspruchsvollem Revier hat großen Spaß gemacht und ist ein Format, das der SKWB und ihrem Ausbildungsgedanken sehr entgegenkommt. We will be back!
Die Crew: Claude, Max W., Till, Armin, Andreas, Johannes, Felix, Max F., Jaromir
Die spätere französische Küste bot zwar schönen Wind aber viel Industrie.
Leider musste wir später aufgrund der zu erwartenden Schwachwindverhältnisse vorsorglich eine Bunkerstation anlaufen.
Nach Dünkirchen rein gab es dann wenigstens noch etwas Wind. Hier zu vermerken: Dünkirchen lohnt nicht als Reiseziel, aber wenigstens die Tankstelle und die Wasserhähne funktionieren. Es gab also einen kurzen Stop-and-Go.
Einfahrt nach Dünkirchen
Aus Dünkirchen raus mussten wir Sandbänken und historischen Wracks ausweichen.
Weiter ging es, an der belgischen und niederländischen Küste entlang. Die Reede von Rotterdam lag voller LNG Tanker.
LNG Tanker vor Rotterdam
Außen an den Friesischen Inseln vorbei segelten wir zeitweise entlang des Verkehrstrennungsgebietes um dann gen Helgoland abzubiegen.
In Helgoland wurde die schöne Insel besichtigt, alles nachgebunkert was noch nötig war und wir konnten einen herrlichen sonnig-warmen Hafentag genießen.
Abends ging es los gen NOK.
Der Leuchtturm von Helgoland
Das Timing war perfekt, kurz vor der ersten Schleusung, bei Stauwasser und wenig Strom kamen wir im Schleusenvorhafen des NOK an.
Leider hatte sich ein undefinierte Leine, sie stellte sich später als Ende eines unbekannten Festmachers heraus, in unserem Propeller verfangen. Somit trieb das Schiff antriebslos im Vorhafen.
Da auch 0 Wind waren keine Vortriebsmöglichkeiten gegeben. Eine sich uns nähernde Yacht hat uns dankenswerterweise längsseits genommen und uns an die Pier bugsiert.
Hier nochmal vielen Dank an die freundlichen Segelkameraden!
Da wir dort aber nicht liegen bleiben durften, haben wir Bremen Rescue über Telefon um Hilfe gebeten. Diese reagierten auch prompt und verbrachten uns an einen sicheren Liegeplatz im NOK und vermittelten uns umgehend einen Taucher.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die DGzRS für die kompetente Hilfe!
Im Laufe des Vormittags war der Taucher vor Ort und konnte uns schnell von dem Übel befreien, sodass wir zügig unsere Reise fortsetzen konnten.
Bei all der Hektik rechtzeitig zur Schifffahrtsregatta zu kommen, hatten wir doch im Großen und Ganzen eine entspannte Reise.
Wir haben jeden Windhauch ausgenutzt und ausgesegelt und die Schlüssel bot selbst an der Kreuz noch überzeugende Leistung!
Schiffer Peter Schikora und Crew:
Thomas, Axel, Konstantin, Bennet, Johannes, Frank und Robert
Die Biskaya wurde bei wechselnden Bedingungen erfolgreich bezwungen: Zunächst unter Maschine, später hoch am Wind mit leichtem Schrick.
Der Wind wurde danach spitzer bis ca 30° und bis zu 26 Knoten. Die Schlüssel zog mit 6–7 Knoten tapfer ihre Spur nach Brest.
Nach dem Einlaufen in Brest wurde gebunkert und „klar Schiff“ gemacht. Der Schiffer nutzte die Gelegenheit, die Crew mit intensiven Übungen im Setzen und Bergen der Sturmbesegelung unter erschwerten Bedingungen zu fordern. Für das leibliche Wohl sorgte der Schiffskoch mit abwechslungsreichen und schmackhaften Mahlzeiten.
Ein technisches Problem stellte sich am Dieseltank: Eine defekte Dichtung führte dazu, dass der Kraftstoff nicht wie vorgesehen Richtung Motor floss, sondern in die Bilge gelangte. Die fachgerechte Entsorgung konnte umgehend organisiert werden.
Nach Abschluss aller Arbeiten nahm die Schlüssel von Bremen Kurs auf Helgoland.