Vik verließen wir am Sonntag am frühen Nachmittag, nachdem der Regen aufgehört hatte, in Richtung Fjaerlandsfjord. Lanschaftlich grandios mit zu beiden Seiten herabstürzenden Wasserfällen, glänzenden Gesteinsplatten, dazwischen grüne Matten.
Um kurz vor 19:00 waren die Leinen fest in Fjaerland. Vom Jostedal-Gletscher war nichts zu sehen. In der Nacht konnte man die Spitze der einen Gletscherzunge erahnen, richtig zu sehen bekamen wir die Gletscher am nächsten Morgen, als wir noch eine kleine Runde ins Fjordende drehten. Eisige Kälte fiel von den Gletschern herunter.
Dann begann die Rückreise aus dem Sognefjord. Am Abend mußte das Vorsegel wegen eines Risses im Achterliek geborgen werden. Schöner Hafen in Leirvik.
Am nächsten Morgen Regen. Wir waren froh, daß es nicht schneite. Wir motorten unter Sicht durch die Schären. Immer wieder frustrane Segelversuche.
Bei dem Wiederstarten des Motors stieg die Temperatur plötzlich. Maschine stopp. Gemeinsames Trouble shooting: am ehesten Impellerschaden. Der Ersatzimpeller war rasch gefunden. Zum Glück gab es nun doch 2 Bft, so daß die Deckscrew das Schiff unter Vorsegel sicher durch den Fjord, an der Fischfarm vorbei, manövrieren konnte. Unter Deck wurde der Impeller erfolgreich ausgetauscht.
Um viertel nach 10 abends wurde die Maschine wieder gestartet. Das Kühlwasser kam nun wieder im gewohnten Schwall heraus. Beim Weiterfahren wurden wir von der Hurtigrouten fröhlich begrüßt.
Erschöpft liessen wir um 23:30 den Anker in einer einsamen, wunderschönen Bucht fallen.
Die nächsten 36 Stunden war die norwegische See platt. Ab dem frühen Abend des Mittwoch, 2.7., lief die Maschine. Was für ein Ende eines so schönen Törns. Immerhin betrieben wir nächtliche Leuchtfeuernavigation.
Am Donnerstag gab es wieder einige Segelversuche. Am Nachmittag kam der Wind endlich wieder. Wir machten noch einmal das volle Programm durch: Regen, Sonne, viel Wind, wenig Wind, Regenbögen, Einreffen, Ausreffen und hatten dabei riesigen Spaß.
Kurz vor Trondheim machten wir uns klar zum Segelbergen. Beim Beginn des Anluvens nahm uns das Großsegel die Arbeit ab: es kam plötzlich, wie von Geisterhand ausgelöst, sauber den Mast herunter und fiel aufs Deck.
Maschine an, Kutterfock geborgen, Ansteuerung Trondheim-Skansen. Dort waren die Leinen fest um 19:20.
Am Freitag konnte erfreulicherweise der kaputte Großfallblock durch den hiesigen Segelmacher ersetzt werden. Eine Ersatzgenua wurde der Nachfolgecrew von zu Hause mitgegeben. Das Schiff wurde grundgereinigt.
Ein wunderbares Abendessen im Little Skansen beendete den Tag und die Reise.
Die Crew ist dankbar für eine wunderbare, abwechslungsreiche und aufregende Reise,
Inke und Henrike