Unter dicken schwarzen Wolken segeln und motoren wir Richtung Harstad. Harstad hat zwar gute Sanitäranlagen, ist aber ansonsten nicht besonders schön. Camper stehen dicht an dicht an der Uferpromenade. Wir fahren weiter als am nächsten Tag die Sonne erste Strahlen durch die wattige Wolkendecke schickt, und nochmal kreuzt eine Gruppe Pilotwale unseren Weg, einige tauchen synchron unter dem Wappen durch. Sobald Wale kommen, schalten wir das Echolot aus, um sie nicht zu stören.

Bei unseren nächsten Anleger Tranoy empfängt uns ein Regenbogen, Tranoy ist ein absolut idyllischer Ort mit kleinen roten Häusern, ein ehemaliges Walfangschiff thront auf einem Felsen, in dessen Bauch wir unser fröhliches Bergfest feiern.

Künstler haben zahlreiche Skulpturen in die Natur eingebettet, windgekämmte Frauen mit goldenen Handschuhen, Blüten, die Seerosen ähneln am Sandstrand, eine Nixe, die mit einem Vogel verschmilzt. Der Sonntag beginnt still, nur die Geräusche der Natur und knarzender Fender, ein Mann tuckert zum Angeln raus.

Wir brechen auf Richtung Reine zur Südspitze der Lofoten wenig Wind, wir segeln langsam, langsam, langsam, die Sonne wird von einer dicken Wolkendecke abgelöst. Und plötzlich ein Überraschungsmoment: hinter dem Wappen taucht lautlos eine Rückenflosse auf, ein großer Wal? Diesmal nicht, es ist ein Hai, nach genauerer Bestimmung ein großer Riesenhai mit von uns geschätzter 7m Länge. Er begleitet uns etwa 15 Minuten im Vestfjord.

Wir segeln durch die helle Nacht, sehen die Sonne hinter den Lofoten untergehen, der Himmel färbt sich tiefrot. In den frühen Morgenstunden legen wir in Reine an, das von hohen Felsen eingerahmt ist. Welch ein Panorama!

Nach Reine Richtung Festland; immer noch mit schwachem Wind, aber wir wollen vor den angekündigten Starkwindböen in Bronnoysund sein.
Grüße nach Land von der Lofotencew